Ausstellungskonzept

Worum geht’s?

Ausgehend von verschiedenen Megatrends haben wir uns gefragt: Welche Utopien hat die Kunst damals formuliert und welche Themen lesen wir heute anders?

English Version

Climate Change (Klimawandel)

Die anhaltende Erderwärmung mit ihren Begleiterscheinungen wie Extremwetter oder Artenverlust führt zu Ressourcenknappheit und steigenden Risiken, etwa durch Verteilungskämpfe und Migration. Zugleich eröffnet der daraus resultierende Anpassungsdruck Potentiale für neue Produkte und Geschäftsmodelle und lässt neue Kompetenzen, Lebensstile und Einstellungen entstehen.

Climate Change wirft damit die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur auf. Welchen Wert messen wir ihr bei, und mit welchem Mindset betrachten wir Ressourcen und andere Lebewesen? Welche neuen Sichtweisen auf Materialien und Prozesse werden möglich, und wie lassen sie sich mit veränderten Wertvorstellungen wie etwa Ökointelligenz und Achtsamkeit verknüpfen?

Technological Disruption (Technologischer Umbruch)

Transformative Technologien verändern die Art und Weise, wie wir in der Welt agieren und wie wir Menschsein verstehen. Sie ermöglichen enorme Wertschöpfung, verursachen aber auch negative Folgen wie psychischen Stress und Machtkonzentration, die zunehmend schwer zu mindern sind.

Dieser Megatrend lenkt den Blick auf das Wesen von Innovationen und analysiert, wie technologischer Wandel Gesellschaft und Individuen beeinflusst. Hierzu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine. Ableiten lassen sich daraus ebenfalls grundsätzliche Fragen, wie Wahrnehmung funktioniert und Wissen entsteht – und wie beides durch Technologie geformt und verändert wird.

Demographic Shifts (Demografische Verschiebungen)

Der demographische Wandel führt in einigen Ländern zu einem Zusammenbruch der Sozialsysteme und zu einem Mangel an Arbeitskräften, während andere Länder mit steigender Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, Abwanderung und einer Schwächung der sozialen Sicherungssysteme konfrontiert sind.

Der Megatrend setzt sich mit Faktoren wie Alter, Geschlecht und Bildung auseinander. In einem breiteren Kontext betrachtet, analysiert er, wie wir unsere Identität definieren und wie sich unser Verständnis von Identität verändert. Was signalisiert Zugehörigkeit zu bestimmen Gruppen und welche Rollenbilder sind damit verbunden?

Fracturing World (Fragmentierte Welt)

Die Welt zerfällt und wird zunehmend multipolar. Immer mehr Nationalstaaten konkurrieren um Einfluss, während sich der Rest der Welt um sie gruppiert und einige Staaten destabilisierend wirken. Gleichzeitig schauen viele Länder zunehmend nach innen und legen den Fokus auf ihre nationale Widerstandsfähigkeit.

Der Megatrend beleuchtet Machtverschiebungen und das Aufeinanderprallen divergierender Werte- und Interessensphären. Dieser Systemkampf lässt sich sinngemäß auch auf andere – mentale, körperliche, konzeptionelle - Ebenen übertragen. Was geschieht, wenn Sphären, die zusammengehören, auseinanderfallen? Wenn nur noch Teile und nicht mehr das Ganze betrachtet wird?

Social Instability (Soziale Instabilität)

Soziale und wirtschaftliche Ungleichgewichte, Polarisierung und schwindendes Vertrauen üben massiven Druck aus. Dies führt zu zunehmenden sozialen Unruhen und lässt den gesellschaftlichen Zusammenhalt erodieren.

Der Megatrend lädt zur spekulativen Auseinandersetzung mit den Ursachen sozialer Ungleichheit und zunehmender Polarisierung ein. Was macht Instabilität mit Menschen und Gesellschaft, wie manifestiert sie sich atmosphärisch und schlägt sich in sozialen und psychischen Spannungen nieder?

Was ist Kunst?

Kunst ist eine eigenständige Form der Erkenntnis. Sie stellt der rationalen, kausal-analytischen Denkweise eine sinnliche Erkenntnis gegenüber – ein Denken, das über Analogien, Metaphern und Symbole Beziehungen zwischen Dingen und Phänomenen herstellt. Dadurch überschreitet Kunst die Grenzen der Sprache: Ein Bild kann zeigen, was sich mit Worten nicht ausdrücken lässt.

Zugleich ist Kunst ein eigenes Medium. Sie kommuniziert simultan und besitzt eine hohe Dichte und Fülle an Erscheinungen. Diese Vielschichtigkeit erlaubt Ambivalenzen und Mehrdeutigkeiten – etwas, das in unserer heutigen, oft vereinfachenden Kommunikationskultur zunehmend schwerfällt. Als Instrument ermöglicht Kunst Einsichten, die auf keinem anderen Weg zugänglich wären.

Kunst ist zudem ein offenes System. Ein Kunstwerk entfaltet sich erst durch den Betrachter, durch dessen Assoziationen, Erinnerungen und Seherfahrungen. Der Betrachter wird zum Co-Autor – es gibt keine einzig wahre oder richtige Sichtweise. Kunst ist somit eine Übung darin, die Gedanken anderer zuzulassen, ohne sie zu bewerten.

In ihrer besonderen Art der Kommunikation unterscheidet sich Kunst grundlegend von allen anderen Kommunikationsformen. Gerade deshalb kann sie den Instrumentenkasten der Unternehmenskommunikation bereichern – durch Tiefe, Vieldeutigkeit und die Einladung zum Perspektivwechsel.

Wofür braucht man Kunst im Unternehmen?

Kunst entfaltet im Unternehmenskontext weitreichende Wirkungspotenziale, die über ästhetische Aspekte hinausgehen. Sie dient als Spiegel unternehmerischer Werte und leistet einen substanziellen Beitrag zur Sicherung von Kultur und Identität. Als integraler Bestandteil der Corporate Identity stärkt sie die Unternehmenskultur und unterstützt gezielt das Employer Branding.

Darüber hinaus fördert Kunst organisationale Lernprozesse und die Personalentwicklung. Sie aktiviert vernetztes Denken, emotionale Intelligenz sowie Kommunikations- und Reflexionsfähigkeit – essenzielle Kompetenzen in komplexen, dynamischen Arbeitsumfeldern. Begriffe wie Toleranz, Ambiguitätstoleranz, intuitive Intelligenz und multikausales Denken sind hier zentrale Bezugspunkte.

Im Bereich Innovation und Kreativität eröffnet Kunst neue Denk- und Handlungsräume. Sie unterstützt die Entwicklung agiler Lösungsansätze jenseits etablierter Denkmuster und trägt zur Innovationsfähigkeit von Organisationen bei.

So wird Kunst im Unternehmen zu einem strategischen Impulsgeber, der nicht nur kulturelle Werte stärkt, sondern auch Innovationskraft, Lernfähigkeit und nachhaltige Entwicklung gezielt fördert.

Zu den Künstler:innen

Bernd Roese

Standortleiter Frankfurt

+49 175 1834676 bernd.roese@pwc.com

Michaela Heuß

Projektleitung

+49 1515 9091961 heuss.michaela@pwc.com

Heike Sütter

Kuratorin

+49 172 6738233

heike@contemporaryartprojects.de

­PwC Office Locations pwc.com


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